Bauchaortenstenose

Was ist eine Bauchaortenstenose?

Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Einengung (sog. Stenose) bzw. einen Verschluss der Bauchschlagader (Aorta abdominalis), infolgedessen es zu Durchblutungsstörungen beider Beine kommen kann. Die verengenden Gefäßveränderungen können dabei auf die Bauchschlagader begrenzt sein oder sich bis in die Beingefäße erstrecken.

Häufigste Ursache solcher Veränderungen ist eine Gefäßverkalkung (sog. Arteriosklerose), die zu einer Verengung des Gefäßdurchmessers der Bauchschlagader führt. In seltenen Fällen kann auch eine entzündliche Gefäßerkrankung zugrunde liegen.

Was sind Symptome einer Bauchaortenstenose?

PatientInnen mit Bauchaortenstenose werden meist aufgrund einer belastungsabhängigen Claudicatio (sog. „Schaufensterkrankheit") beider Beine mit eingeschränkter Gehstrecke vorstellig. Häufig strahlen diese Beschwerden auch in die Gesäßregion bzw. in den Rücken aus. Oftmals sind junge Menschen, insbesondere Frauen, von diesem Krankheitsbild betroffen.

Wir wird sie diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose kann durch eine Ultraschalluntersuchung (Farb-Duplexsonographie) gestellt werden. Das Ausmaß der Verengung bzw. die Beziehung zu anderen Gefäßabgängen der Bauchaorta werden in der Regel im Rahmen nicht-invasiver bildgebender Verfahren mittels Magnetresonanztomografie (MRT) und Computertomografie (CT) dargestellt.

Kontrastverstärkte Magnetresonanztomographie (MRT) der Bauchschlagader mit umschriebener Stenose der infrarenalen Bauchaorta (Pfeil) sowie Stenosen der Beckenarterien.

In der Behandlung der Arteriosklerose kommen neben blutverdünnenden Medikamenten (Thrombozytenfunktionshemmer) auch Medikamente zur Reduzierung der kardiovaskulären Risikofaktoren, wie beispielsweise Blutfettsenker und Blutdrucksenker bzw. Medikamente zur Senkung des Blutzuckers (sog. Antidiabetika), zum Einsatz. Bei deutlich eingeschränkter Gehstrecke kann eine Beseitigung der Gefäßverengung durchgeführt werden. Dies wird in der Regel durch schonende Katheter-gestützte Verfahren (endovaskuläre Therapie) erreicht, wobei eine Gefäßaufdehnung (sog. Angioplastie) mittels Ballonkatheter sowie die Einbringung einer Gefäßstütze (sog. Stent) mit einer sehr hohen Erfolgsrate durchgeführt werden können. Unter Umständen kann in bestimmten Fällen auch eine Operation notwendig sein.

Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I (Abteilung für Angiologie) verfügt über eine hohe Expertise in der endovaskulären Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, insbesondere in der Behandlung von sehr komplexen Gefäßstenosen bzw. langstreckigen chronischen Verschlüssen der Becken- und. Dieser Bereich der endovaskulären Therapie stellt einen wesentlichen Schwerpunkt unserer wissenschaftlichen Forschungstätigkeit dar und gegenwärtig führen wir hierzu verschiedene klinische Studien durch.


78-jährige Patientin mit hochgradiger Stenose der infrarenalen Bauchaorta (links; Pfeil), die erfolgreich mittels Ballondilatation und Stenting behandelt werden konnte (rechts).