Sektion Pneumologie
Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
vielen Dank für Ihren Besuch auf der Internetseite der Sektion Pneumologie des Klinikums rechts der Isar. Der Schwerpunkt Pneumologie am Klinikum rechts der Isar hat eine lange Tradition und besteht seit 1971. Bereits zu dieser Zeit wurden Kurse zur Bronchoskopie und zum Rechtsherzkatheter angeboten. Im Schwerpunkt Pneumologie der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I werden sämtliche Erkrankungen der Atmungsorgane, des Mediastinums, des Rippenfells und des Zwerchfells diagnostiziert und behandelt. Ein Schwerpunkt ist die Diagnostik und interventionelle Therapie bei thorakalen Tumoren und sonstigen schweren Lungenerkrankungen. Unsere Schwerpunkte umfassen neben der diagnostischen und therapeutischen Bronchoskopie auch Spezialambulanzen für Patienten mit Alpha-1-Antitrypsinmangel, Lungenemphysem, interstitielle Lungenerkrankungen, pulmonale Hypertonie, allergische Lungenerkrankungen und seltene Lungenerkrankungen. Bei der Diagnostik und Behandlung des Lungenkarzinoms arbeiten wir im Rahmen eines interdisziplinären Konzeptes eng mit Thoraxchirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und Nuklearmedizin unter dem Dach des Comprehensive Cancer Center –TUM zusammen. Dadurch können wir von der Diagnose bis hin zur Therapie alle Modalitäten innerhalb eines Hauses anbieten. Zur Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I gehört zudem eine eigene Intensivstation, auf der invasive und nicht-invasive Beatmungsverfahren, einschließlich maschineller Lungenersatzverfahren, durchgeführt werden. Wir stehen Ihnen jederzeit für alle pneumologischen Fragestellungen, sei es stationär oder ambulant, gerne zur Verfügung.
Mit den besten Grüßen,
Priv.-Doz. Dr. Gregor Zimmermann
Leiter der Pneumologie
Leistungen
Die Bronchoskopie ist eines der Herzstücke jedes pneumologischen Fachbereichs. So auch im Klinikum rechts der Isar. Die Bronchoskopie ist subjektiv eine wenig eingreifende Untersuchung, da allen Patienten eine entsprechende Sedierung angeboten wird. Kein Patient wird die Untersuchung bewusst erleben und muss deshalb auch keine Angst davor haben.
Wir besitzen eine große Erfahrung im Bereich der Tumordiagnostik und interventioneller Maßnahmen, insbesondere auch auf dem Gebiet des schwierigen Atemwegsmanagements. Dies betrifft vor allem Atemwegsrekanalisationen im Rahmen maligner Tumorerkrankungen, aber auch die Versorgung von Stenosen und Malazien bei benignen Veränderungen. Auch die neuen Therapiemöglichkeiten bei der COPD, wie die endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR), sind etablierte Verfahren in unserer Abteilung.
Neben den Standardverfahren der Bronchoskopie bieten wir folgende Methoden an:
- Laser, Argon-Beamer, Dilatation, Stentimplantation
- Autofluoreszenzdiagnostik
- Endoluminale Bestrahlung (Afterloading)
- Endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR)
- Endobronchialer Ultraschall mit transbronchialer Punktion mediastinaler und hilärer Strukturen
- Ultraschall-Mini-Sonde zur Detektion kleiner peripherer Herdbefunde
Für überweisende Ärzte:
Viele Untersuchungen bzw. Eingriffe an Bronchien und Pleura können ambulant durchgeführt werden. Auf Wunsch kann zur Aufklärung ein Vorgespräch vereinbart werden. Bei der Terminvergabe hilft Ihnen das Bronchoskopielabor unter 089 4140 2939 gerne weiter.
Bei den Eingriffen an der Pleura handelt es sich meist um Maßnahmen im Rahmen von neu aufgetretenen oder chronischen Pleuraergüssen. Dies sind entweder Punktionen, Biopsien oder Drainageanlagen.
Bei chronischen Ergüssen, vor allem im Rahmen maligner Erkrankungen, führen wir eine Verklebung der Pleurablätter durch (Pleurodese) oder bieten die Einlage eines Pleuradauerdrainagesystems (PleurX) an. Dauerdrainagesysteme sind für Patienten mit rasch nachlaufenden Ergüssen immer von Vorteil, da die Entlastung auch zu Hause und ohne Punktion möglich ist. In solchen Fällen funktioniert eine anderweitige Pleurodese oft nicht.
Für überweisende Ärzte:
Viele Untersuchungen bzw. Eingriffe an Bronchien und Pleura können ambulant durchgeführt werden. Auf Wunsch kann zur Aufklärung ein Vorgespräch vereinbart werden. Bei der Terminvergabe hilft Ihnen das Bronchoskopielabor unter 089 4140 2939 gerne weiter.
Der homozygote Alpha-1-Antitrypsinmangel ist eine vererbbare Erkrankung. Die Erkrankung kann bei Betroffenen bereits früh zu einem schweren Lungenemphysem führen. Als Alpha-1-Center besitzen wir bzgl. Diagnose und Therapie dieser Erkrankung besondere Erfahrung. Zur Behandlung steht eine Substitutionstherapie mit humanem Alpha-1-Antitrypsin zur Verfügung, die wir in unserem Hause durchführen.
Unser Ziel ist es, neben der Betreuung von Patienten mit Alpha-1-Antitrypsinmangel auch das Bewusstsein für diese Erkrankung zu steigern. Fragen von Patienten und Kollegen zu dieser Erkrankung beantworten wir gerne.
Die COPD ist eine chronische Erkrankung. Es kommt dabei durch unterschiedliche Noxen, meist Zigarettenrauch, zur Zerstörung von funktionsfähigem Lungengewebe mit einer im Vordergrund stehenden Störung des Atemluftaustausches. Ein Ersatz von zerstörtem Lungengewebe ist bis heute nicht möglich. Wenn alle medikamentösen Maßnahmen ausgeschöpft sind, können als zusätzliche Therapie noch volumenreduzierende Maßnahmen eingesetzt werden, um die Zirkulation der Atemluft zu verbessern. Dies kann endoskopisch erfolgen, d.h. im Rahmen einer Bronchoskopie, und wird als endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR) bezeichnet.
Lungenvolumenreduktion (z.B. mit Ventilen, Coils, neue Verfahren)
Die Verbesserung der Luftzirkulation wird über eine Verminderung der Überblähung der Lunge sowie über die damit verbundene Verbesserung der elastischen Rückstellkräfte erreicht. Dazu muss das Lungenvolumen um einen bestimmten Anteil vermindert werden. Bisher war hierfür eine Operation notwendig, indem Teile der Lunge entfernt wurden. Heute kann man dies durch bronchoskopische Methoden erzielen. Dazu werden Hilfsmittel (z.B. sogenannte Ventile, Spiralen, neue ablative Verfahren) in die Atemwege platziert, was ebenfalls zu einer Volumenreduktion führt.
Am Ende steht die Verbesserung einer zuvor sehr stark eingeschränkten körperlichen Belastbarkeit.
Röntgen-Thorax bei Emphysem (vor endoskopischer Lungenvolumenreduktion) in a.p und Seitaufnahme, CT-Ausschnitt in sagittaler Rekonstruktion
Röntgen-Thorax bei Emphysem nach endoskopischer Lungenvolumenreduktion mittels Ventilimplantation im linken Unterlappen (a.p.-Aufnahme, Seitaufnahme mit Atelektase im UL links und Vergrößerung der Seitaufnahme mit einliegenden Ventilen (→))
Nicht jeder Patient kommt für eine solche Therapie in Frage. Es ist die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen erforderlich, damit sich auch ein Erfolg einstellt. Zur Beurteilung dieser Voraussetzungen sind als erstes eine Lungenfunktionsprüfung und eine Computertomographie (CT) der Lunge, aber auch ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten erforderlich. Beides führen wir im Rahmen eines ambulanten Besuches durch und beraten dann über die Möglichkeiten und Risiken. Jeder Patientenfall wird in enger Absprache in einem hochspezialisierten Team aus Pneumologen, Radiologen und Thoraxchirurgen besprochen.
Für weitere Informationen zur endoskopischen Lungenvolumenreduktionstherapie rufen Sie uns unter 089 4140 2353 oder 089 4140 2939 an. Wir beraten Sie gerne oder vereinbaren mit Ihnen einen Ambulanztermin.
Das Tumorboard der Arbeitsgruppe „Tumoren der Lunge und des Mediastinums“ findet wöchentlich statt. Pneumologen, Thoraxchirurgen, Internistische Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Nuklearmediziner, Pathologen und weitere Spezialisten besprechen alle Lungentumore, die im Klinikum behandelt werden. Dadurch können wir für jeden Patienten eine maßgeschneiderte Therapie unter Berücksichtigung der Leitlinien und aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse erarbeiten. Dies gilt insbesondere für die vielen Risikopatienten, die für Standardtherapien nicht geeignet sind und die individuelle Lösungen bzw. alternative Strategien bedürfen.
Das Universitätsklinikum rechts der Isar bietet alle innovativen Verfahren zur Diagnostik und Therapie des Lungenkarzinoms unter einem Dach an. Dadurch entfällt für den Patienten die Notwendigkeit, zur Behandlung unterschiedliche Orte aufsuchen zu müssen.
Tumorboard Lunge
Tag: Donnerstag
Zeit: 14:30 Uhr
Ort: Demoraum der Röntgenabteilung (EG)
Eigene Patienten können jederzeit vorgestellt werden. Anmeldung erwünscht, jedoch nicht zwingend erforderlich.
Kontakt Bronchoskopie:
Telefon 089 4140 2939
In unserer Sektion wird seit vielen Jahren mittels modernen bronchoskopischen oder sonstigen Bild gestützten Verfahren alle gängigen Verfahren zur Abklärung von auffälligen Lungenbefundes durchgeführt. Hierzu gehört die Bronchoskopie mit sehr dünnen Endoskopien, EBUS-Diagnostik, radialer EUS Minisonde, sonografiegesteuerte transthorakale Punktion und natürlich in Zusammenarbeit mit dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie sämtliche CT-gesteuerten Verfahren. Zudem kümmern wir uns um die Organisation und Durchführung der weiteren Therapie in enger Absprache mit der Thoraxchirurgie, der Strahlentherapie und der Hämatoonkologie.
Im Bedarfsfall ermöglichen wir auch verschiedene Maßnahmen zur Wiedereröffnung eines verschlossenen Atemweges, wie die Stentimplantation, Kryo-Rekanalisierung, Lasertherapie und Koagulation mittels Argon Plasma Beamer über unser Bronchoskopielabor.
Insbesondere in der Lungenheilkunde spielen seltene Lungenerkrankungen eine große Rolle.
Hierzu gehören zum Beispiel:
- Lungengerüsterkrankungen bzw. interstitielle Lungenerkrankungen
- Lungenhochdruck bzw. pulmonale Hypertonie
- Bronchiektasen
- Sarkoidose
- Autoimmunerkrankungen der Lunge
- u.a.
So können am Klinikum Rechts der Isar als Universitätsklinikum der Maximalversorgung durch den Kontakt zu einer Vielzahl an hochspezialisierten Fachdisziplinen wie z.B. der Radiologie, Nuklearmedizin, Labormedizin, Thoraxchirurgie, Pathologie, HNO-Heilkunde, Dermatologie, Rheumatologie, Humangenetik, Pädiatrie, Mikrobiologie etc. seltene Lungenerkrankungen allumfassend betreut werden. Durch die Zugehörigkeit zur Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie und Pneumologie wird eine rasche und moderne Diagnostik und Versorgung von Patienten mit Atemnot und thorakalen Beschwerden jeglicher Ursache ermöglicht.
HR-CT-Bild und Lungenfunktion bei einer idiopathischen Lungenfibrose