Nierenarterienstenose

Was ist eine Nierenarterienstenose?

Eine Nierenarterienstenose ist eine Einengung der Nierenschlagader (sog. Arteria renalis), welche ein- oder beidseitig auftreten kann.

Tritt die Stenose in einem Alter über von 50 Jahren auf, so ist sie meistens durch Arteriosklerose bedingt. Hierbei kommt es im Rahmen von Gefäßwandverkalkungen zu einer Verengung der Arteria renalis, was zu einer Minderdurchblutung der Niere auf der betroffenen Seite führt. Bei jüngeren Patienten ist dagegen in der Regel eine fibromuskuläre Dysplasie für die Nierenarterienstenose verantwortlich, bei der es zu einer nicht-entzündlichen Verdickung der Arterienwand kommt.

Was sind typische Symptome einer Nierenarterienstenose?

Durch die verminderte Durchblutung der Niere schüttet diese vermehrt das Hormon Renin aus, welches eine blutdrucksteigernde Wirkung über das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System vermittelt. Diese Form des Bluthochdrucks tritt in der Regel nur dann auf, wenn die Gefäßeinengung mehr als 75 Prozent des Gefäßdurchmessers beträgt. Ist die Verengung kleiner, sind die PatientInnen unter Umständen symptomfrei. Durch die verminderte Versorgung der Niere mit sauerstoffreichem Blut kann es langfristig zu einer verminderten Nierenfunktion und letztlich zum Organverlust auf der betroffenen Seite kommen. Diese Gefäßverengung der Niere ist die häufigste Ursache der sekundären Hypertonie und ist in ca. ein Prozent bis fünf Prozent aller Fälle als Ursache eines Bluthochdrucks zu nennen.

Wie wird sie diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose dieser Gefäßveränderung erfolgt zunächst mit der Farb-Duplexsonographie (Ultraschalluntersuchung) der Nieren und ihrer Gefäße. Hierbei können die Flussgeschwindigkeit des Blutes in den Gefäßen sowie die Gefäßweite bestimmt werden. Alternativ kann eine sehr genaue Darstellung der Nierengefäße mittels nicht-invasiver Magnetresonanztomographie (MRT) erfolgen.

Farb-Duplexsonographie mit Flussmessung der Nierenarterie (links) sowie Bestimmung der Durchblutung des Nierengewebes (Mitte) zur Beurteilung einer Nierenarterienstenose. Kontrastverstärkte Magnetresonanztomographie (MRT) zum direkten Nachweis einer linksseitigen Nierenarterienstenose (Pfeil).

Bei der Behandlung der Nierenarterienstenose sollte zunächst neben der Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten (Thrombozytenfunktionshemmer) und Blutfettsenkern eine konsequente Einstellung des Bluthochdrucks erfolgen. Hierzu können Einfach- bzw. Mehrfachtherapien mit Medikamenten notwendig sein. Bei einer hierdurch nicht ausreichenden Blutdrucksenkung sollte eine Beseitigung der Nierenarterienstenose angestrebt werden. Hierbei kommen in erster Linie Katheter-gestützte Verfahren zum Einsatz, bei denen, in vergleichbarer Weise zum Herzkatheter, ein Ballon bis zur Nierenarterie vorgeschoben und aufgedehnt wird, um das Gefäß zu weiten.

Bei durch Arteriosklerose bedingten Gefäßveränderungen wird in der Regel auch eine Gefäßstütze (Stent) eingesetzt, die die Offenhaltung des Gefäßes gewährleisten soll. In unserer Klinik werden spezielle mit Medikamenten beschichtete Stents für solche Eingriffe eingesetzt, wie sie in der Kardiologie seit langem etabliert sind, um das Auftreten einer narbigen Stentverengung (sog. Restenose) zu verhindern.


Beispiel einer 78-jährigen Patientin mit hochgradiger symptomatischer Verengung (Stenose) der linken Armschlagader (Arteria subclavia) unter Miteinbeziehung der abzweigenden hinteren Hirnschlagader (Arteria vertebralis): Erfolgreiche interventionelle Behandlung mittels Implantation zweier überlappender Stents in der Arteria sublavia und der Arteria vertebralis.