Chronische Mesenterial-ischämie

Was ist eine chronische Mesenterialischämie?

Die chronische mesenteriale Ischämie (CMI) ist eine seltene Erkrankung, die durch eine Minderdurchblutung des Gastrointestinaltrakts mit einer für mindestens 3 Monate bestehenden klinischen Manifestation definiert ist.

Als Leitsymptom gilt die Angina abdominalis. Kurz nach Nahrungsmittelaufnahme (nach etwa 20 bis 30 min) entwickeln die Patienten krampfartige abdominelle Schmerzen, die bis zu 2 h anhalten können. Durch diese Schmerzsymptomatik vermeiden PatientInnen die Einnahme von Nahrung bzw. nehmen kleinere, leicht verdauliche Mahlzeiten zu sich. Die PatientInnen verlieren zum Teil erheblich an Gewicht. Atypische Symptome umfassen ständiges abdominelles Unbehagen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung bis hin zu gastrointestinalen Blutungen.

Was sind Ursachen und Risikofaktoren für eine chronisch mesenteriale Ischämie?

Die Ursache der chronisch mesenterialen Ischämie ist in über 95 % der Fälle bedingt durch eine Gefäßverkalkung (Atherosklerose), wobei die klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus sowie insbesondere Nikotinkonsum zu solchen Veränderungen führen können. Seltenere Ursachen sind fibromuskuläre Dysplasie, Takayasu-Arteriitis, Morbus Buerger, Bestrahlung, Autoimmun-Arteriitis oder eine Aortendissektion.

Wie wird eine chronisch mesenteriale Ischämie diagnostiziert?

Gefäßveränderungen in den Mesenterialarterien können mittels nicht-invasiver bildgebender Verfahren, wie Ultraschall bzw. Computer-Angiographie oder Magnetresonanz-Angiographie festgestellt werden.


Wie wird eine chronische mesenteriale Ischämie behandelt?


Wenn eine CMI diagnostiziert wurde, besteht grundsätzlich die Indikation zur zeitnahen Wiedereröffnung des Gefäßes. Ziel ist dabei die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität sowie die Verhinderungen lebensbedrohlicher Komplikationen wie die Entwicklung einer akuten mesenterialen Ischämie.

Als therapeutische Möglichkeiten stehen sowohl die endovaskuläre (Katheter-gestützte Verfahren, wie die Ballondilatation bzw. das Einbringen von Gefäßstützen (Stents)), als auch die offen-operative Revaskularisierung zur Verfügung. Die Wahl der geeigneten Revaskularisierungsmethode ist abhängig von Anatomie, Komorbiditäten, Lebenserwartung und individuellen Zielen.