Akute Beinvenenthrombose
Was ist eine akute Beinvenenthrombose?
Von einer Venenthrombose wird gesprochen, wenn sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) gebildet hat, dass die betreffende Vene verengt bis hin zum kompletten Verschluss. Dadurch kommt es zu einer Stauung des Blutes bis hin zum vollständigen Erliegen des Rückstroms des Blutes zum Herzen. Am häufigsten kommt es zur Ausbildung einer Thrombose der Beine, die vorzugweise am linken Bein auftritt.
Eine Thrombose der Bein- oder Armvenen ist ein häufiges Krankheitsbild, das auch bereits jüngere Patientengruppen betreffen kann. Das Risiko einer Thromboseentstehung kann entweder durch genetische Faktoren oder aber durch passagere Umstände, wie eine Immobilisation nach Krankheit oder Operation bzw. durch die Einnahme bestimmter Medikamente („Anti-Baby-Pille“) erhöht sein.
Was sind Symptome einer akuten Beinvenenthrombose?
Thrombosen können durchaus asymptomatisch verlaufen, also ohne fühlbare Beschwerden. Typische Symptome einer ausgeprägten Beinvenenthrombose sind u.a.
- ziehende oder krampfartige Schmerzen
- Schweregefühl und/oder Schwellungen des betroffenen Beins
- Verstärktes Wärmegefühl
- Hautverfärbungen
Wie wird Beinvenenthrombose diagnostiziert und behandelt?
Wenn diese Thrombose mehrere Etagen einschließlich der Beckenvenen betrifft, kann es sinnvoll sein, eine Auflösung („Lyse“) mit speziellen Medikamenten („Thrombolytika“), die gezielt mittels Katheter in das Blutgerinnsel gebracht werden, durchzuführen. Ziel einer solchen Behandlung ist die Vermeidung von Langzeitschäden an den betroffenen Venen, was als postthrombotisches Syndrom bezeichnet wird. Von einer solchen Therapie profitieren insbesondere jüngere Patientinnen und Patienten.
Oftmals findet sich nach Auflösung des Gerinnsels eine Enge der linken Beckenvene vor Einmündung in die untere Hohlvene, die als Ursache für die Thrombose anzusehen ist. In solchen Fällen („May-Thurner-Syndrom“) ist es ratsam diese Enge durch eine Stentimplantation dauerhaft zu beseitigen, um das erneute Risiko einer Thrombose auszuschalten. Üblicherweise implantieren wir dann zeitnah einen speziellen venösen Stent bei uns im Katheterlabor.
Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I (Abteilung für Angiologie) verfügt über eine hohe Expertise in der endovaskulären Therapie der peripheren Venen.
Dieser Bereich der venösen endovaskulären Therapie stellt einen wesentlichen Schwerpunkt unserer wissenschaftlichen Forschungstätigkeit dar und gegenwärtig führen wir hierzu verschiedene klinische Studien durch.